Standpunkte Unternehmen

Das ehrenwerte Wachstum in der Postwachstumsökonomie

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Wenn man hinter die Fassaden der Glitzer-Glamour-Modewelt blickt, realisiert man schnell, welch katastrophalen Umstände in den Produktionsstätten in den Ländern des Südens herrschen. Dann erkennt man auch schnell die Zusammenhänge zwischen unserer westlichen, auf schnellen und billigen Massenkonsum oder auf Luxusgüter ausgerichteten Gesellschaft und der Verteilungsungerechtigkeit samt dem Elend  auf der anderen Seite dieser Welt.

Wirtschaften auf Kosten von anderen Menschen und des Planeten ist jedoch grob fahrlässig und gehört unserer Meinung nach sanktioniert.

Wie es auch anders geht

Wir haben uns mit unserem Unternehmen vom Gewinn- und Wachstumszwang freigespielt: Wir müssen keine Shareholder bedienen, wir sind einzig und allein unseren eigenen Wertvorstellungen, unseren ProduzentInnen (wie Craft Aid Mauritius oder Rajlakshmi Cotton Mills) und unseren KonsumentInnen (im Sinne von ausbeutungs- und schadstofffreier Qualität) verpflichtet. Der Unterschied zwischen herkömmlichen Textilproduktionen und FAIRTRADE-zertifizierten Betrieben ist enorm und beweist, dass ein anderes, auf ethischen Werten basiertes Wirtschaften möglich ist. Der faire Handel (siehe unsere Import-Kooperationspartnerin EZA Fairer Handel) und faire Produktionen sind eine wirkungsvolle und zukunftssichere Alternative des Wirtschaftens im Kontext einer immer bewusster und kritischer werdenden Konsumgesellschaft.
Dennoch reicht das Engagement von einzelnen nachhaltigen Unternehmen nicht aus: Wir müssen unsere Kräfte bündeln, uns zusammentun und diese alternative Art zu wirtschaften einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen! Die Gemeinwohl-Ökonomie, die Christian Felber mit vielen Unternehmen entwickelt hat, ist die ideale Plattform dazu. Wir möchten zeigen, dass gemeinwohlorientiertes Wirtschaften, basierend auf menschlichen Grundwerten wie Vertrauen, Ehrlichkeit, Solidarität und Würde, möglich ist. Das Herzstück der Gemeinwohl-Ökonomie, die Gemeinwohl-Bilanz (mit Gemeinwohl-Bericht), misst und zeigt, wie Unternehmen diese Werte auf allen Ebenen und bei allen StakeholderInnen umsetzen. Sie ist bei weitem aussagekräftiger und ehrlicher als Nachhaltigkeitsberichte oder freiwillige, punktuelle CSR-Maßnahmen.

Ehrenwertes Wachstum

Meiner Meinung nach gibt es in der Postwachstumsökonomie nur ein einziges Wachstum, das vertretbar ist, nämlich „ehrenwertes“ Wachstum:

  • Wachstum, das nicht auf Shareholder Value, Gewinnmaximierung und Konkurrenzvernichtung basiert,
  • Wachstum, das entsteht, weil KonsumentInnen „umsteigen“, sich bewusst gegen den ausbeuterischen Massenkonsum entscheiden und bewusste, nachhaltige Kaufentscheidungen zu ihrer Grundlage als KonsumentInnen machen und
  • Wachstum, das entsteht, weil immer mehr UnternehmerInnen „Benehmen“ an den Tag legen und sich damit gegenüber den verbleibenden, „herkömmlichen“ UnternehmerInnen unterscheiden.

Für diese Art von Wachstum wird es nötig sein, gesetzliche Rahmenbedingungen zumindest europaweit, besser weltweit, zu schaffen, sodass „gutes“ Unternehmertum gefördert und belohnt wird.
Dieses Wachstum muss dann kein Ende haben: Es werden immer neue Berufszweige und neue Geschäftsideen auftreten, die dem Gemeinwohl dienen, anstatt Zerstörung und Leid mit sich bringen. Auf dieses Wachstum freue ich mich!

„Göttin des Glücks“  ist das erste FAIRTRADE zertifizierte Modelabel in Österreich, das ausschließlich Biobaumwolle verarbeitet und soziale und ökologische Produktionsbedingungen entlang der gesamten textilen Kette gewährleistet. GDG gehört damit zu den Vorreitern als Best Practice in der Modebranche. GDG ist weiters eines der 100 Pionierunternehmen in der Gemeinwohl Ökonomie, die im Oktober 2011 erstmalig die Gemeinwohl Bilanz erstellt und der Öffentlichkeit präsentiert haben.

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