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Eine neue Wachstumserzählung: Der Kampf um die Gemeingüter

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Zeigt mir euer BIP-Wachstum und ich sag euch, wie es euch geht – dass das so nicht hinhaut, müsste mittlerweile allen klar sein. Müsste. Denn trotz der Erkenntnis, dass ein quantitativer Indikator nicht die Qualität einer Gesellschaft widergibt, ist er noch immer der Nabel unserer Wirtschaftsberichterstattung. Alles, was vom Wachstum abweicht, sind ganz sicher „bad news“. Doch was, wenn diese News so schlimm gar nicht sind? Noch dazu, wenn es zahlreiche gute Nachrichten aus einem wachsenden, alternativen Teil der Wirtschaft gibt, der Wohlstand und Lebensqualität in den Mittelpunkt stellt? Passen diese „good news“ nicht ins Format? Wir fordern: Gute Nachrichten für alle – Alternativen erzählen.

Auf unserem Podium „Eine neue Wachstumserzählung“ am 4.3.2015 in der Heinrich-Böll-Stiftung werden wir diesen Fragen nachgehen. Einer unserer Podiumsteilnehmer, Fabian Scheidler von Kontext TV, erzählt sie bereits, die Alternativen.

Hier können Sie sich für das NetCafé und das Podium „Eine neue Wachstumserzählung“ ab 18 Uhr anmelden.


Quelle: www.kontext-tv.de

Gärten in Detroit: Wie die Commons-Bewegung die Städte zurückerobert

23.10.2014

Angesichts von Massenarbeitslosigkeit, Prekarisierung, Vertreibungen und Sozialkürzungen schließen sich in den USA und auf der ganzen Welt immer mehr Menschen zusammen, um gemeinsam gesellschaftliche Räume jenseits von Markt und Staat neu zu erobern und gemeinschaftlich zu nutzen: die Commons (Gemeingüter). In Großstädten wie Detroit und New York etwa entstehen große Gemeinschaftsgärten. Dabei geht es nicht nur um Ernährung, so die Sozialwissenschaftlerin Silvia Federici, sondern auch darum, zerstörte soziale Gefüge wieder aufzubauen. Solche Initiativen könnten, wenn sie sich vernetzen, zu „Gemeinschaften des Widerstandes“ und zu Keimformen einer anderen Gesellschaft werden.

Sedierte Kinder und abgeschobene Großeltern: Die „Krise der Reproduktion“

23.10.2014

Mit der Streichung öffentlicher Dienstleistungen würde immer mehr Arbeit zurück in die Haushalte verlagert, so Silvia Federici; besonders Frauen seien oft chronisch überlastet, weil sie zugleich Erwerbsarbeit und Sorgearbeit übernehmen müssen. Leidtragende sind neben den Frauen vor allem Kinder. Jedes vierte Kind in den USA leidet laut Statistik inzwischen an einer psychischen Krankheit. Doch Diagnosen wie „Hyperaktivität“, „Aufmerksamkeitsdefizit“ und „Depression“ würden oft die soziale Realität nur maskieren: viele Kinder, denen Aufmerksamkeit fehlt, würden mit Medikamenten sediert. Auch alte Menschen würden zunehmend „ausrangiert“, die Pflege aus Kosten- und Zeitgründen inzwischen sogar in Billiglohnländer verlagert.

Von „Occupy Sandy“ zu „Strike Debt“: Wie die Occupy-Bewegung weiterlebt

23.10.2014

Occupy Wall Street sei, so heißt es oft, eine Eintagsfliege gewesen. Doch tatsächlich haben sich seit der Besetzung des New Yorker Zuccotti Parks im Herbst 2011 viele neue Initiativen gebildet. Nachdem Hurrikan „Sandy“ 2012 die Ostküste der USA verwüstet hatte, organisierten Aktivisten die Initiative „Occupy Sandy“, um den Menschen ärmerer Viertel zu helfen, die von den staatlichen Rettungsmaßnahmen übergangen wurden. Außerdem gründete sich die Plattform „Strike Debt“ („Schuldenstreik“), die Widerstand gegen die zunehmende Verschuldung von Studenten, Arbeitern und Erwerbslosen organisiert.

Die Geburt des Kapitalismus: Konterrevolution gegen egalitäre Bewegungen

23.10.2014

In ihrem Klassiker „Caliban und die Hexe“ geht Silvia Federici den Ursprüngen des Kapitalismus im 14. bis 16 Jahrhundert nach. Der Kapitalismus sei nicht, wie immer wieder behauptet wird, eine Befreiung von den Fesseln des Feudalismus gewesen, sondern eine Form der Konterrevolution gegen die massiven sozialen Bewegungen, die sich damals – angefangen vcn den Armutsbewegungen des Spätmittelalters bis zu den Bauernkriegen der Reformationszeit – überall in Europa ausbreiteten. Das Motto Thomas Müntzers „Omnia sunt communia“ – „Alles gehört allen“ – steht exemplarisch für diese Bewegungen und schlägt eine Brücke zu der heutigen Commons-Bewegung.


Erstveröffentlichung bei Kontext TV.

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